Über uns

Historie

Die Gründung des Unternehmens geht auf das Jahr 1924 zurück.

In einer handwerklichen Manufaktur in der Hamelner Altstadt nimmt Adolf Pieper mit drei Mitarbeitern die Herstellung von Kleiderbügeln auf, die in ganz Deutschland an Textilfachhändler, Kaufhäuser und Haushaltswarengeschäfte verkauft wurden.

1939 wurde nach Jahren konstanten Wachstums das Betriebsgelände an die Ohsener Straße in Hameln, dem heutigen Firmensitz, verlagert.

Anfang der 80er Jahre wird mit der Möbelbranche ein neuer Markt erschlossen und mit einer ersten Kollektion von Wohnaccessoires, damals schlicht als Kleinmöbel bezeichnet, ein neues Geschäftsfeld gegründet. Die neue Wortmarke pieperconcept wird 1981 zum Markenzeichen der beiden Geschäftsfelder Möbel und Kleiderbügel für die Modebranche und Gastronomie.

Heute stellt sich pieperconcept als international agierendes Unternehmen mit modernen, schlanken Strukturen dar. 2001 übernimmt pieperconcept den einstigen Marktführer für Holz-Kleiderbügel union.

Nach dem Abbau der eigenen Produktionsstätten wurden Marketing, Entwicklung und Design, sowie die internationale Beschaffung zu den bestimmenden Feldern der Wertschöpfung. Ein Team im Bereich der Endmontage- und Lackierung wird nach wie vor flexibel zur Weiterverarbeitung von Halbzeugen, zur Bemusterung und Bedruckung, eingesetzt.

Homepage

Eine beeindruckende Geschichte hinter dem Namen Pieper.

Wie alles begann!

Adolf Pieper wurde 1898 an der Emmernstraße geboren. Sein Vater war Landwirt, Adolfs Bruder Friedrich sollte den Betrieb weiterführen. Doch er fiel im Ersten Weltkrieg schon nach wenigen Tagen als Soldat. Als bald darauf auch der Vater starb, wurde die Landwirtschaft aufgegeben, die Gebäude standen leer. Pieper arbeitet nach der Gymnasialzeit zunächst im kaufmännischen Bereich des Haarwasser-Produzenten Behrol Gold. In den Räumen der ehemaligen Landwirtschaft an der Emmernstraße beginnt er 1924, Kleiderbügel aus Buchenholz zu fertigen. Nach einer Weile kann er zwei unterschiedliche Modelle anbieten: einen einfachen unlackierten Holzbügel und einen aufwendigeren, der den Kragen stützte. Pieper stellt bald Mitarbeiter ein

Der junge Unternehmer vertreibt seine Ware selbst. Dazu reist er kreuz und quer durch das Deutsche Reich. Es ist ein mühsames Geschäft. Hauptabnehmer sind Schneidermeister: Sie werten einen handgearbeiteten Anzug mit einem guten Bügel auf, dafür benötigen sie aber jeweils nur geringe Stückzahlen. Monatelang ist Pieper unterwegs. Dabei lernt er seine spätere Frau kennen. Sie folgt ihm 1929 nach Hameln und erhält eine wichtige Rolle im Betrieb: Als Chefin notiert sie die von ihrem Mann postalisch oder telefonisch gemeldeten Bestellungen und organisiert die Produktion. Die Geburt ihres Sohnes Günther 1931 ändert daran wenig: Sie nimmt ihn einfach mit ins Geschäft.

Ausbau und Courage

Adolf Pieper baut den Betrieb aus, modernisiert die Verwaltung, schafft neue Maschinen an. Ein Patentbügel, auf den Jacke und Hose gleichzeitig aufgehängt werden können, ergänzt das Sortiment. Die Bügel werden auf Wunsch auch bedruckt. Die Räume an der Emmernstraße werden zu klein. 1938 erwirbt Pieper ein großes Grundstück an der Ohsener Straße, ein Jahr später ist dort Richtfest. Doch nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges werden alle Bauarbeiten gestoppt, die nicht kriegswichtig sind.

Weil Pieper keine Rüstungsgüter produzieren will, wird der Betrieb geschlossen. Erst 1945 erhält der Unternehmer sein Eigentum zurück. Der Neustart ist sehr schwierig. Es gibt fast kein Material zum Ausbau der Fabrik. Elektriker Feustell muss in großem Umfang improvisieren. Es fehlt aber auch das Material, um etwas zu produzieren. Tauschen ist das Gebot der Stunde. So erhält Pieper Holz gegen Gummistiefel für die Waldarbeiter.

Wiederaufbau

Die Kundenkontakte im Osten Deutschlands sind verloren, der Absatzmarkt stark geschrumpft. Andererseits ist die Nachfrage nach Alltagsprodukten sehr groß. Deshalb stellt der Betrieb nun auch Waschbretter, Handtuchhalter und Fußbänke her. Die Währungsreform 1948 stellt den nächsten gewaltigen Umbruch dar. Das gute neue Geld wird erst nach reiflicher Überlegung ausgegeben. Adolf Pieper reagiert ebenfalls mit Bedacht, schafft vorsichtig Maschinen, bindet einen Vertreter an die Firma. Der Unternehmer beginnt, seine Ware auf Messen zu präsentieren. 1954 fertigt der Betrieb Kleiderbügel in zehn von Pieper entwickelten Grundformen. Auch bunte Kinderbügel gehören zum Sortiment. Die Fertigung ist automatisiert, wie die Dewezet berichtet. Besonders beeindruckt den Reporter, dass die Bügel über Gegengewichte nach festgelegter Zeit mechanisch aus dem Lackbad gehoben werden.

Familienbetrieb

1956 tritt Günther Pieper in das Geschäft ein. Er übernimmt den Holzeinkauf und bringt die Verwaltung auf den neuesten Stand. Als gelernter Tischler beginnt er bald, zusammen mit Technikern spezialisierte Maschinen zu entwickeln. Seine Frau Renate, Textiltechnikerin, kümmert sich um die Messe-Präsentationen. Günther Pieper registriert aufmerksam gesellschaftliche Veränderungen. In den 1960er Jahren haben nach der mangelgeprägten Nachkriegszeit Qualitätsprodukte und Besonderheiten wieder eine Chance. Pieper sieht solch ein Potenzial zum Beispiel in den von einer dänischen Firma hergestellten Schichtholzbügeln. Er zeigt sie auf Messen. Bald ist er der größte Abnehmer, denn die formschönen und stabilen Bügel verkaufen sich gut. Piepers Firma hat längst den Ruf, immer wieder innovative Produkte anzubieten.

Erste Messe

  • Günther Pieper auf seiner ersten Messe Anfang der 1950er Jahre in Hamburg.

Deco Ständer

  • 1987 hat die Pieper KG 75 Mitarbeiter - 15 mehr als im Jahr zuvor. Neben den Kleiderbügeln sind auch Dekorationsständer für den Einzelhandeln im Sortiment.

Jil Sander, Hermès, Escada und Strenesse als Pieper-Kunden

In Zusammenarbeit mit freien Gestaltern wie Egon Wolf oder dem Krefelder Schulte entstehen in den 1970er Jahren geschmackvolle und hochwertige Dielenbügel. Das ist ein ganz neuer Bereich, der über besondere Messen und im direkten Gespräch mit dem Einzelhandel erobert werden will. Als dies gelungen ist, liegt die Entwicklung von Kleinmöbeln auf der Hand. Der Flur, in dem Gäste empfangen werden, wird zum Zentrum dieses Zweigs der Produktpalette. Günther Pieper setzt nun voll auf Design und benennt seine Firma um: in „pieperconcept“.

Kurz darauf wird ein neues Produkt entwickelt: der Deko-Ständer für Schaufenster und Geschäft. Zunächst aus Holz gefertigt, ist er verstellbar und damit extrem flexibel einsetzbar. Dekosysteme, Dekobügel und Büsten werden zu einem sehr erfolgreichen Geschäftsbereich. In allen wichtigen Ländern richtet Pieper Großhandelsvertretungen ein. Die Firma ist auf bis zu acht internationalen Messen pro Jahr vertreten. 1989 umfasst das mehrfach vergrößerte Firmengelände 10 000 Quadratmeter. In sechs Gebäuden werden jährlich vier Millionen Bügel produziert. Der Unternehmer behält sein gutes Gespür für den Markt: Zusammen mit Designern der Firma Flöz wird der Bereich Kleinmöbel weiterentwickelt, mit Susanne Brudsche die Dekoständer. Günther Pieper behält aber auch den Bereich Kleiderbügel im Blick. Als 1999 im Textilhandel zehn Normbügel eingeführt werden, stammen zwei davon aus seinem Hause. Für ihre Produktion werden neue Maschinen angeschafft, neue Arbeitsplätze entstehen. Neben solchen Massenprodukten gibt es sehr hochwertige Kleiderbügel. Bekannte Modefirmen wie Jil Sander, Hermès, Escada und Strenesse gehören zu den Kunden.

Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums macht Pieper 1999 darauf aufmerksam, dass deutsche Produzenten mit ganz anderen Auflagen konfrontiert seien als globale Wettbewerber. Deshalb könnten nicht mehr alle Produkte in Hameln hergestellt werden. Die Firma Sinram & Wendt gerät denn auch in große Schwierigkeiten. 2001 übernimmt Pieper den Betrieb und die weltweit bekannte Marke „Union-Bügel“.

Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums macht Pieper 1999 darauf aufmerksam, dass deutsche Produzenten mit ganz anderen Auflagen konfrontiert seien als globale Wettbewerber. Deshalb könnten nicht mehr alle Produkte in Hameln hergestellt werden. Die Firma Sinram & Wendt gerät denn auch in große Schwierigkeiten. 2001 übernimmt Pieper den Betrieb und die weltweit bekannte Marke „Union-Bügel“.

Zwei Jahre später gibt der leidenschaftliche Unternehmer Günther Pieper – in diesen Tagen feiert er seinen 90. Geburtstag – seine Firma in die Hände von Norbert Fenske, Cord Wehrmann und Bernd Söhlke. Alle drei sind erfahrene Kräfte, seit vielen Jahren bei pieperconcept verantwortlich tätig. Für die Firma stehen heute Marketing, Entwicklung und Design im Mittelpunkt der Arbeit. Eine Endfertigung der Kleiderbügel und Wohnaccessoires findet nach wie vor in Hameln statt.

100 Jahre pieperconcept

Mit Stil und Fachwissen

Eigentümer und Geschäftsführer Cord Wehrmann und Bernd Söhlke sind seit über drei Jahrzehnten im Betrieb. So präsentieren namhafte Kleidungshändler wie Karl Lagerfeld, Wunderkind, Wellensteyn, Bergans und Adidas ihre Kollektionen gerne auf individuell hergestellten Bügeln von Pieperconcept.

Zunächst werden in Deutschland Musterstücke angefertigt und mit dem Kunden besprochen, die eigentliche Produktion erfolgt seit 2005 aus Kostengründen überwiegend in Italien, Polen und China. „Darüber hinaus gehören hochwertige deutsche Produzenten zum Lieferantenstamm“, schildert Wehrmann.

Unter dem Namen „Union“ und mit dem Hinweis „Qualität seit 1899″ wendet sich Pieperconcept an die Endverbraucher bei Möbelketten wie Porta, Heinrich und Lutz sowie im gehobenen Fachhandel. „Und der Verkauf über das Internet wird immer wichtiger“, sagt Vertriebschef Frank Klose. Die Bügel und Möbelstücke seien unter anderem bei Otto, Wayfair und Pro Idee gelistet.

Am häufigsten werden das traditionelle Buchenholzmodell „Japser“ und die moderne Kunststoffversion „Carree“ ausgewählt - beide kosten unter 10 Euro. Für die Top-Bügel von „Union“ werden im Einzelhandel fast 40 Euro verlangt. Damit die Verkaufsregale immer gepflegt sind, schickt das Unternehmen deutschlandweit seinen Auffüll-Service herum, einen Wagen mit fachkundigem Mitarbeiter im Norden sowie einen externen Vertreter im Süden.

Als die Kette Esprit eine Sonderanfertigung von 2,5 Millionen Schichtholz- und neuen Kunststoffbügeln orderte, um das Ambiente ihrer Filialen europaweit zu verschönern, hatten die Hamelner und ihre Lohnfertiger drei Jahre lang damit zu tun. Pieperconcept arbeitet seit langem mit Experten für zeitgemäßes Design zusammen: Murken Hansen in Berlin und Flöz in Essen.

Das 100-jährige Jubiläum feiert Pieperconcept am 15. Juni im Mitarbeiterkreis. Schon am 8. und 9. Juni richten die Hamelner ein jährliches Event mit Geschäftsfreunden aus: die Möbler Meile. Es ist eine Fahrrad-Rundtour für verschiedene Leistungsstufen; am Samstag führt sie von Hameln nach Wahrendahl, am Sonntag zum Deister bei Bad Münder. Rund 90 Teilnehmer - auch aus dem Ausland - fahren mit.